“Was ist los?” “Was ist passiert?“ „Oh, das habe ich verpasst.“ Ich bekomme nichts mehr mit, mein Feed ist gleichzeitig überfüllt, überlaufen und leer. Ich filtere meine Timeline nach „Recent Posts“, um nichts mehr zu verpassen, und bekomme doch nur das Vergangene mit. Das schon Gewesene. Die Pandemie hat unsere Rezeption von lebhafter Kultur zu einer Rezeption von verpassten Momenten gemacht. Alles ist schon geschehen, das Alte manifestiert sich im Digitalen. Netzwerke haben sich digitalisiert und haben zu einer Vereinsamung der Einzelnen geführt. Die Kommunikation im öffentlichen, realen Raum ist rar geworden. Keiner schreibt mir. Ich schreibe niemandem. Ich will wieder raus!
Was ist aus den Orten einstiger Kommunikation geworden? Diesen rauen Ruinen und hallenden Hüllen des Vergangenen aber noch immer Existierenden? Der Neuinterpretation von dem, was man einmal kollektiv kuratierte Ausstellungen nannte? Können diese den Nukleus für neue Formen der Öffentlichkeit bilden?
Initiiert von Jan Nicola Angermann, Florian Model & Michael Schramm